18.12.2011
PSZ Düsseldorf
PSZ Düsseldorf – Psychosoziales Zentrum für Flüchtlinge Düsseldorf
Auch wenn es das wichtigste ist zu überleben, bin ich in der Zeit steckengeblieben, in der ich überlebt habe.
Ich bin aus der Zeit herausgefallen. Ich sehe die Welt von außen, bin kein Teil von ihr.
Ich lebe in einer anderen Zeit als die, die weniger leiden mussten.
Ich bin aus der Welt herausgefallen, habe keinen Platz mehr, bin nur noch wie ein Gast.
Und ich würde eine ganze Welt dafür hergeben, wieder so zu sein wie früher.
Menschen aus Krisenregionen der Welt suchen Schutz in Deutschland. Sie brauchen Unterstützung, um ein neues Leben zu beginnen – eine gesellschaftliche, ethische und fachliche Herausforderung.
Wir stellen uns dieser Herausforderung mit unseren Kompetenzen in den Bereichen:
Kultur – Wir sind ein interkulturelles Team. Wir respektieren Unterschiedlichkeit, setzen uns auseinander und vermitteln unser kulturelles Wissen.
Trauma – Wir sind ein multiprofessionelles Team. Wir bieten spezifische Behandlung und Beratung, damit Flüchtlinge lernen, mit traumatischen Erfahrungen zu leben und neue Handlungsspielräume zu entwickeln.
Asyl – Wir engagieren uns für Flüchtlinge. Überlebende organisierter Gewalt brauchen besonderen Schutz. Rechtliche Sicherheit ist ein Menschenrecht und grundlegend für Heilung.
Für Flüchtlinge bieten wir…
- Psychotherapie, psychosoziale Beratung, therapiebegleitende Sozialarbeit, Informationen und realitätsbezogene, kultursensible Interventionen zur Stabilisierung und Traumaverarbeitung
- Gutachten und Stellungnahmen in aufenthaltsrechtlichen und sozialen Fragen
- Therapeutische, körperorientierte und kreative Gruppen, Frauen- und Jugendgruppen, Orientierungskurse
- CD NAWA, Informationen zu Traumatisierung und Selbsthilfe in neun Sprachen
- Für junge Flüchtlinge: Begleitung im Alltag durch muttersprachliche Mentoren
- für Familien: Hilfen zur interkulturellen Erziehung
Für Multiplikatoren im Gesundheits- und Sozialbereich bieten wir…
- Fortbildung in asyl-, trauma- und kulturspezifischen Fragen und zur Arbeit mit Sprach- und Kulturmittlern
- Supervision, Fachberatung, Praxisbegleitung, Diversity Training
- Vernetzung im Therapieverbund
- Dolmetscherschulungen
- Informationsveranstaltungen und –materialien, Vorträge und Publikationen
Gegenüber der Öffentlichkeit, politischen und juristischen Entscheidungsträgern…
- setzen wir uns für Flüchtlinge ein mit Angeboten zur Sensibilisierung, Fortbildung und Information.
In Therapie und Beratung arbeiten wir
- nach klientenzentrierten, integrativen und systemischen Ansätzen
- mit traumaspezifischer Psychotherapie und Beratung, Verhaltenstherapie, Tanz- und Bewegungstherapie, Kunsttherapie, EMDR, Psychodrama, Theater- und Spielpädagogik.
In unserem Team arbeiten Fachkräfte aus Deutschland, Kurdistan (Irak), Iran und Ruanda zusammen. Wir sprechen Deutsch, Englisch, Französisch, Kinyarwanda, Kurdisch, Persisch, Spanisch. Für weitere Sprachen ziehen wir geschulte Dolmetscher hinzu.
Finanzierung
Die Arbeit des PSZ wird finanziert durch Mittel der Europäischen Union, des Europäischen Flüchtlingsfonds, des Europäischen Integrationsfonds, des DW EKiR und der Evangelischen Kirche, der UNO-Flüchtlingshilfe, von Stiftungen, kommunale, Bundes- und Landesmittel, Kollekten, Mitgliedsbeiträge und Spenden.
Das PSZ ist Gründungsmitglied der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAFF) und Träger der Freien Jugendhilfe nach § 75 SGB III.